Es gibt eine Welt, die, wenn sie auch nur in unsern Träumen lebte, sich ebenso zusammensetzen könnte zur Wirklichkeit wie die Wirklichkeit selbst, eine Welt, die wir durch Phantasie und Vertrauen zu kombinieren vermögen. Schale Gemüter wissen nur das, was geschieht; Begabte ahnen, was sein könnte; Freie bauen sich ihre eigne Welt. Karl Gutzkow… weiterlesen

Wir müssen unser Dasein so weit, als es irgend geht, annehmen; alles, auch das Unerhörte, muß darin möglich sein. Das ist im Grunde der einzige Mut, den man von uns verlangt: mutig zu sein zu dem Seltsamsten, Wunderlichsten und Unaufklärbarsten, das uns begegnen kann. Rainer Maria Rilke… weiterlesen

Sie sind tief eingetaucht in Illusionen und Traumbilder, ihr Auge gleitet nur auf der Oberfläche der Dinge herum und sieht “Formen”, ihre Empfindung führt nirgends in die Wahrheit, sondern begnügt sich Reize zu empfangen und gleichsam ein tastendes Spiel auf dem Rücken der Dinge zu spielen. Dazu lässt sich der Mensch Nachts, ein Leben hindurch, im Traume belügen, ohne dass sein moralisches Gefühl dies je zu verhindern suchte Was weiß der Mensch eigentlich von sich… weiterlesen

Der Abend Schweigt der Menschen laute Lust: rauscht die Erde wie in Träumen wunderbar mit allen Bäumen, was dem Herzen kaum bewußt, alte Zeiten, linde Trauer, und es schweifen leise Schauer wetterleuchtend durch die Brust. Joseph von Eichendorff… weiterlesen

Sind wir alle denn so krank, dass die holden Kindertöne Uns das Herz mit Weh bezaubern, Nachklang nur verschollener Schöne? Alle Reinheit ferner Kindergärten, Alle Farben froher Morgenlust, All die holden Schauer in der Brust – Kann das nie mehr unser werden? Hermann Hesse… weiterlesen

Wenn die Tage des Jahres zu Ende sind, Dann trägt die heilige Mutter ihr Kind Hin zu der Menschen Hütten, Daß allen, die litten und stritten, Mit dem neuen Jahr und der neuen Zeit Sei eine alte Gnade geweiht. Eine Gnad’, die auf der Weisheit ruht: Ein Kind ist glücklich, und Gott ist gut! Und wer das hört in der Neujahrsnacht Und im Herzen erwägt und mit gutem Bedacht, der kann ja fürder nicht irre… weiterlesen