Er ist so tief hineingeschmiegt
In’s Dämmerlicht der Linden,
Das alte Pförtchen so versteckt –
Wer mag den Zugang finden?
Von droben schaut des Kirchleins Thurm,
Ein ernster Weiser, nieder,
Und um die Hügel blüht ein Kranz
Von Immergrün und Flieder.
Vergess’ne Gräber! Hier und dort
In den verfärbten Gittern
Ein umgesunken Kreuzlein noch,
Um das die Gräser zittern.
Ein Name noch, ein liebes Wort
Von künft’gem Trost und Segen,
Den grauen Steinen eingeprägt,
Verwischt von Zeit und Regen.
Weit drüben hastet auf dem Weg
Der Menschen Müh’n und Sorgen –
Hier steht die Zeit so ernsthaft still,
Denkt Keiner an das “morgen”.
Weint Keiner, wie es gestern war,
Und wie es künftig werde,
Ruh’n Noth und Hoffnung müde aus
Im Arm der Mutter Erde.

Anna Ritter