13december012

Nun still, mein Schritt, im stillen Nebelfeld!
hier rührt kein Leben mehr an meine Ruhe:
hier darf ich fühlen, daß ich einsam bin.
Kein Laut; kein Hauch; der bleiche Abend hält
im dichten Mantel schwer die Luft gefangen.
So thut es wohl dem unbewegten Sinn …
Mein Herz nur hör’ ich noch; doch kein Verlangen
nach Leben ist dies Klopfen, – Lust und Schmerz
ruhn hinter mir versunken gleich zwei Stürmen,
die sich umarmen und im Wirbel sterben, – –
was störst du mich, mein allzu lautes Herz?!
Was willst du Schatten dort im Erlenbusch?
und schwankst? und winkst?

Richard Dehmel