14mai001

Vor meinem Fenster schwanken die schwarzen Coniferen
Im Regen und die schweren nassen Epheuranken.
Schatten allerwegen und Schleier. Nirgend ein Schimmer
Tröstender Sonne, nur immer Wind und immer der Regen.
Die Tulpen, zarte Gestalten, neigen die schlanken Stiele,
Sie können im Kelch so viele Thränen nicht mehr halten.
Sie sinken erschöpft an den feuchten Wegen hin und weinen;
Diese Stolzen, feinen,
Wo ist nun ihr Leuchten?
Sie wollten so herrlich stehen, sich und den Garten zieren,
Und müssen nun liegen und frieren und früh vergehen.

Gustav Falke